Ich heiße Stefanie und bin glückliche Mama von drei wunderbaren Kindern. Das erste Mal schwanger wurde ich mit 25 Jahren mit meiner Tochter Tina. Die erste Schwangerschaft genoss ich in vollen Zügen mit Schwangerschaftsyoga und viel Zeit für mich. Ich war trotzdem bis zur Geburt meiner Tochter unermüdlich und immer am werkeln und basteln.
Meine erste Geburt als Mama überrollte mich. Nichts war wirklich so, wie ich es mir vorgestellt hatte auch wenn die Geburt ohne Komplikationen verlief.
Als meine Tochter endlich da war, nach dreizehn Stunden war ich einfach nur noch unendlich verliebt. Die erste Nacht verbrachte ich mit einer einzigen Stunde Schlaf im Krankenhaus weil ich sie unentwegt ansehen musste.
Im Wochenbett wandelte sich diese Liebe zu Tränen und Verzweiflung im Wechsel mit purer Freude und Euphorie. Eine leichte Wochenbettdepression erschwerte uns den gemeinsamen Start und nahm mir viel Kraft.
Die Schwangerschaft mit meinem Sohn Thomas folgte 2015. Auch er ist ein absolutes Wunschkind.
Diesmal war die Schwangerschaft anstrengender, da ich nun weniger Zeit für mich selbst hatte. Mein Mann absolvierte über 4 Monate vor der geburt seine Meisterausbildung in Hameln und kam meist nur alle 14 tage an den Wochenenden nach Hause. Das Schwangerenyoga begleitete mich trotzdem wieder bis zur Geburt meines zweiten Wunders.
Bei der zweiten Entbindung war einfach alles anders. Ich hatte mit meiner Doula einen Geburtsplan erstellt und ich wusste, was mich erwartet. Ich war ganz bei mir, atmete und tönte, die ganze Zeit. Es war einfach absolut vollkommen. Selbst die Tatsache, dass der kleine Mann di komplette Ladung Kindspech direkt auf meinem Bauch beim kuscheln ablud und ich aussah als wenn mich jemand mit Spinat beschmiert hätte, konnte mein Glück nicht trüben.
Eine wunderschöne Geburt entlohnte mich für alle Strapazen der letzten Jahre.
Auch das Wochenbett verlief nach der ambulanten Geburt viel einfacher und das Stillen mit beiden Kindern war ein sanfter Übergang für meine Tochter zur neuen Familie.
Eigentlich sollte unser Familienglück nun perfekt sein. Aber etwas, ganz tief in mir war noch nicht zufrieden. Meine innere Stimme sagte mir immer wieder, dass da noch ein kleine Seelle wartet, dass sie zu uns kommen darf. Ich schon diesen Gedanken aus meiner vernunft heraus lange beiseite. So lange, bis ich es doch nicht mehr aushielt und diesen Wunsch meinem Mann offenbarte.
Glücklicher Weise war er nicht vollständig abgeneigt und konnte sich nach einiger Bedenkzeit auch mit der Idee eines dritten Kindes anfreunden.
Unser drittes Wunder sollte trotz der guten und leichten Erfahrungen mit den ersten beiden Schwangerschaften kein Spaziergang werden.
Ich schafftes es relativ schnell schwanger zu werden, hatte aber einen Tag nach meinem positiven Test in der sechsten Woche eine frühe Fehlgeburt, die mir erst einmal den Boden unter den Füßen wegzog.
Ich wollte schon aufgeben und dachte, dass es einfach nicht sein soll. mein Mann ermunterte mich mit den eindringlichen Worten:
"Wenn wir es jetzt nicht versuchen, das dritte Kind zu bekommen, werden wir das für den rest unsere lebens bereuen."
Wie recht er doch hatte. Und ich bin ihm heute so dankbar, dass er mich wieder auf meinen Weg gebracht hat.
Unser drittes Wunder, Tarik, kam im Januar 2020 bei einer wundervollen Hausgeburt mit Hebamme und Doula bei uns zu Hause zu welt und macht meine Geburtserlebnisse perfekt und vollständig.
Ich bin voller Dankbarkeit und Freude, über diese drei einzigartigen Geburtsreisen und fühle mich beflügelt in Zukunft selbst werdende Mütter auf diesem wundervollen und kraftvollen Weg zu begleiten.
Geblieben ist von all dem die Erinnerung auf meiner Haut. Ich sehe anders aus als früher und dennoch liebe ich meinen Körper inzwischen so, wie er ist, für das was er erschaffen hat, die wundervollsten Menschen die es für mich auf diesem Planeten geben kann.
All die Narben, die Dehnungsstreifen und der weiche Bauch der trotz regelmäßigem Sport nicht so recht verschwinden mag, sind für mich inzwischen ein sichtbares Zeichen der größten Liebe auf dieser Welt.
Ich denke es zeigt mein Inneres, meine seelische Veränderung als Frau und Mama.
Der weiche Bauch steht für eine nie dagewesene Verletzlichkeit, die nur kennt, wer selbst Kinder hat.
Eine Verletzlichkeit die eine zarte und liebende Seite an mir hervorgebracht hat, die mir bis dahin unbekannt war.
Jeder meiner Dehnungsstreifen steht für einen unwiederbringlichen Moment in den Schwangerschaften, die eine so wichtige Zeit für mich und die Kinder waren.
Ich fühle mich stark und geliebt in diesem, meinem, veränderten und neu geborenen Körper. Ich fühle mich im Gleichgewicht mit mir selbst, meiner Unvollkommenheit die aus dem Vollkommensten dieser Welt entstanden ist.